Dienstag: Inventix auf Aurora
Liebes Tagebuch,
geweckt von der ältesten Gruppe, begann der vorletzte Mottotag für dieses Lager. Immer noch gestrandet auf Aurora, galt es heute, unser beschädigtes Raumschiff zu reparieren. Doch die Bewohner von Aurora wurden langsam ungeduldig - wir mussten uns also beeilen. Ein Frühstück sollte es dann trotzdem noch geben. Da es von der Marschverpflegung von gestern noch Reste gab, frühstückten wir Salami- und Käsebrote - eine willkommene Abwechslung.
„Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, kündigte Etienne den Stationslauf an. Beim Geschicklichkeitsparcours von Ausbilder Mink ging es auf, ab, drüber und rundherum. Auch Ausbilder Klaiber machte uns fit für die anstehende Schwerstarbeit.
Ruhiger ging es beim Space-TÜV zu, wo Prüfer Weiß und Mager uns über die wichtigsten Normen, Regeln und Richtwerte des Raumschiffbaus aufklärten. Als Praxistest mussten drei genormte Gegenstände gebracht werden. Professor Güntert testete unser Wissen in den Bereichen Raumfahrt und Galaxie. Wir staunten nicht schlecht, dass für einen Raketenstart 2.000 Tonnen Treibstoff benötigt werden. Der Code des Stromkastens muss beim Absturz wohl auch verloren gegangen sein, deswegen halfen wir Chef-Elektriker Weiss beim Galgenmännchenspiel, den Code zu knacken.
Als Allerletztes mussten wir noch die Bewohner von Aurora gnädig stimmen, uns die letzten fehlenden Teile auszuhändigen. Dies gelang uns durch humorvolle Sketche und Performances.
Aus dem Moby duftete es bereits herrlich. Manche hielt es nicht mehr auf den Bänken, als die Küche dann mit Burgern um die Ecke kam. Ein Burger nach dem anderen wanderte in unsere Bäuche, und nur eine ausbleibende dritte Runde sorgte bei einigen für Unmut.
Doch für ein langes Food-Koma war keine Zeit. Mit den endlich vollständigen Ersatzteilen begann die Reparatur. Wir gafferten, kabelbinderten und knoteten, damit bei der Generalprobe auch ja nichts schiefgeht. Jeder Reparaturtrupp hatte seine eigene Herangehensweise, und so standen vier ganz unterschiedliche Modelle zur Testung bereit.
Die durch Aurora fließende Ache bot die idealen Testvoraussetzungen, und so setzten wir die Raumschiffe ins Wasser. Lange lagen alle vier gleichauf, doch ein unglücklicher Strömungswechsel bescherte Team „Black Storm“ den Sieg. Applaus gab es für alle – vor allem auch für die älteste Gruppe, die einen großartigen Tag für uns geplant hatte.
Vitalisiert und frisch gewaschen, waren wir bereit für das Abendessen. Dieses wurde von einer Kooperation aus Technik und Küche vorbereitet, nachdem am Vorabend eine Diskussion über die „richtige Art und Weise, Linsen zuzubereiten“ aufgekommen war. Auf Nachfrage wurde eine sehr harmonische Zusammenarbeit der beiden Teams beschrieben – und so schmeckte das Essen auch.
Nach einer langen Freizeit trafen wir uns nochmal für ein „Lagerfeuer light“. Das Singen war wieder echt super, und mit der Melodie von „Country Roads“ in den Ohren legten wir uns schlafen …